Nietzsche verfilmen als Glättung – Über den Film „Thinking Nietzsche“

Philosophie zu verfilmen ist eine delikate Aufgabe, an der man im strengen Sinne eigentlich nur scheitern kann. Entweder der Film verkommt zur bloßen Illustration einer philosophischen Idee – und scheitert darum als Kunstwerk; oder er gelingt als Kunstwerk, wird dabei aber der philosophischen Idee nicht gerecht. Ein Film, dem beides mehr oder weniger gelang, ist … Weiterlesen

„Ein Extraloch für Freud“ – Über die Sammlung „The Secret Block for a Secret Person in Ireland“ von Joseph Beuys

Nach meinen Beiträgen über die neolithischen Gräber im Boyne Valley und über das heutige Irland aus der Brille von James Joyce und William B. Yeats bildet dieser Artikel den dritten Teil einer Irland-Trilogie, die verschiedene Aspekte der Geschichte und Psychologie der Insel anhand von Kunstwerken verständlich machen soll. Ob sich diese Reihe noch erweitern wird, … Weiterlesen

Der Künstler als Techniker und Manager – Eine Beobachtung zum Begleittext der Dürer-Ausstellung im Städel-Museum

Die noch bis zum 2.2. geöffnete Ausstellung „Dürer. Deutscher Meister“ im Städel-Museum in Frankfurt am Main bot, soweit ich das beurteilen kann, einen guten Überblick über das Werk Albrecht Dürers und schon allein aus dem Grund sollte man sie sich nicht entgehen lassen. Ärgerlich nur der damit verbundene Diskurs, der sich insbesondere in den Begleittexten … Weiterlesen

Is Revolutionary Ireland Dead and Gone?

Is Revolutionary Ireland Dead and Gone? Bericht aus einem Land in der Krise1 Eines Menschen Vergangenheit ist das, was er ist. Sie ist der einzige Maßstab, an dem er gemessen werden kann.2 Was für einen Menschen gilt, gilt erst recht für eine Nation: Um die aktuelle Situation in Irland zu verstehen und bewertend einzuordnen, ist … Weiterlesen

Zur Kritik der Documenta 2012

Rezension des Sammelbands Ästhetik der Unterwerfung, herausgegeben von Werner Seppmann (Laika-Verlag Hamburg, 2013; 244 S., 21 €) Mein Besuch der Documenta im August 2012 war ein erinnerungswürdiges und äußerst inspirierendes Erlebnis. Mit einem Zelt ausgestattet ermöglichte es mir die Integration des Occupy-Camps in den Ausstellungsbetrieb, dort einige recht sorglose Tage zu verbringen, die ich schlendern, … Weiterlesen

Barock und Postmoderne

Zur Verwandtschaft von Barock und Postmoderne besonders anhand einer Interpretation des Abenteuerlichen Simplicissimus Teutsch Vor kurzem wurde mir ein Text von Roger Behrens über die Postmoderne und Deleuze empfohlen (http://alt.rogerbehrens.net/deleuze_fsk.pdf). Ich fand den Text zwar nicht sonderlich gut, aber eine Bemerkung fand ich sehr interessant: Dass sich die Postmoderne sowohl in der Kunst (Barockmusik) als … Weiterlesen

„Was bleibet aber, stiften die Dichter“ – Ein kurzer Bericht über die Rolle der Lyrik bei der Tagung „Kunst – Erkenntnis – Problem”

Ursprünglich geschrieben für die website der Tagung „Kunst – Erkenntnis – Problem“. Dort sind auch auch alle Texte zu finden, in die in dem Text verwiesen wird, sofern nicht anders gekennzeichnet. Eine der Gattungen, auf die wir bei der Tagung „Kunst – Erkenntnis – Problem” ein besonderes Augenmerk gerichtet haben, ist die Lyrik. Bereits im … Weiterlesen

Gedanken zur Installation „Omphaloskepsis“ von Jennifer Gelardo (2012)

Der Zugang zu dieser Installation liegt nicht in der unmittelbaren Anschauung des in ihr Zusammengestellten: Dies wären nur beliebige Gegenstände, meist Alltagsgegenstände, ohne einen ausgezeichneten Sinn, der sie zu ästhetischen Gegenständen machte: ein Textmarker, ein Tintenglas, ein Lineal, ein Stück einer Zeitschrift und dergleichen. Es sind meist Gebrauchsgegenstände mit einem klar identifizierbaren Zweck, ihre Auswahl … Weiterlesen

Das Ende der Kunst in der Postmoderne

Über die gegenwärtig fortgeschrittenste Kunst kann man in sehr allgemeinen Kennzeichnungen sagen, dass sie die Elemente des Fragmentarischen, der Zerstückelung, der Selbstreflexivität, der Ironie, der Selbstaufhebung (in Theorie, Skandal, Kulturindustrie, „Leben“) und dergleichen zu ihrem Wesen erhebt. Damit verbunden ist eine Bedeutungsminderung des Bezugs auf die Realität und, à l’autre cotê, die Entleerung des immanenten … Weiterlesen

Die scheinhafte Überwindung der Kunst durch sich selbst. Kritik des Frankfurter Kunstprojekts „Black Dice“

Das Ausstellungskonzept „White Cube“ versinnbildlicht den Charakter von Kunst in unserer Gesellschaft. Auf makellos weißen Flächen werden die Werke als aus allem Äußeren herausgehobene, selbständige Wesenhaftigkeit präsentiert. Der Kunstraum selbst beherbergt ein erhabenes soziales Milieu, das durch seine Nähe zum transzendenten Reich der Kunst und ihrer Schöpfer alles Niedere und Unreine ausgeschieden und sich durch … Weiterlesen